Bayerns größter Bauernmarkt – die Bauernmarktmeile in München
26. September 2010 auf der Ludwigstraße in München:
Ein schneidiger kalter Wind weht durch die Ludwigsstrasse. Er schafft es, die eine oder andere dunkle Wolke am Himmel zu vertreiben, damit sich der weiß-blaue Himmel der Bayern zeigen kann. Lieber kalt als nass!
Es ist früher nachmittag und die sogenannte Bauermarktmeile ist voll mit Menschen. Vielen Menschen – zuviele um jeden Stand genau zu studieren. So verzichten wir auf einen gemütlichen Nachmittagskaffee und -kuchen, und lassen uns von den Besuchern durch die Ludwigsstrasse treiben.
Reichlich zu Essen und Trinken gibts, viele interessante Produkte und originelle Ideen. Rahmstadler gönnt sich gleich einen „Bauernmarktmeilen-Burger“ und ich flirte, wie immer, mit einem Metzger vom Konradhof. Der Konradhof wird ab November in der Marsstrasse eine Filiale eröffnen. Eine gute Neuigkeit, finde ich und wünsche viel Erfolg!
Bayern's hoher Norden ist gut vertreten und versorgt die Münchner mit allerlei Flüssigkeiten, wie Frankenwein und hochprozentigeren Wässerchen. Überhaupt sind die Obstbrenner gut vertreten und präsentieren so manche Schnapsidee. Bunt sind die Stände, besonders die, die knackiges Obst und Gemüse verkaufen, und die vielen Kürbisse sind einfach fotogene Schönheiten.
Einige Eisbären, mit Körben an den Pfoten, verteilen Visitenkarten. Darauf steht keine Werbung für die „Die drei Eisbären“ im Komödienstadel , wie ich vermute, sondern sie werben für den „Einkaufsberater der Region“.
Peperoni können auch wunderbar im Bayerwald gedeihen, das war mir bis heute unbekannt. Als "Ettl's Perperonici" gibt es sie im Glas als besondere Spezialität vom Bauernhof Ettl aus Rattenberg zu kaufen
Lustige Slogans wie „Halte unser Klima rein, kaufe Produkte unserer Bauern ein“ oder „oxquisite Herbstschmankerl“ gibt es zu lesen, und viele Fotos auf denen die Bauern ihre Betriebe präsentieren zu sehen. Besonders gelungen finde ich die Präsentation vom Geflügelhof Schweiger.
Einige Bauern haben eigene Webseiten, manche mit eigenem Shop, wie z. B. der Hofladenimmoos.de. Hier kann man neben Schinken und Wurstwaren auch Weihnachtsplätzchen und verschiedene Stollen bestellen. Andere Bauern sind über die Datenbank des Bauernverbands im Internet präsentiert.
Nach einer Bratwurstsemmel vom Lamm gibt’s noch beim Stand vom Brucker Land doch noch Kaffee und Kuchen. Für die Apfelküchlein ist leider kein Platz mehr im Bauch, zum Schluss unserer Genussrunde gibts aber noch ein Ziegenmilcheis von der Schleckgoaß. Viel zu kalt zum Eisessen, doch ich wünsche mir seit Monaten so ein Ziegeneis zu probieren – es hat sich gelohnt, echt lecker und für laktoseempfindliche wie mich absolut bekömmlich.
Meine Lieblingskäseerzeuger, der Hallertauer Ziegenkäse und der Stroblberg sind auch hier auf der Ludwigsstrasse und erfreuen sich vieler Besucher.
Leider wird es uns langsam zu kalt - liegt am Wies'n Outfit, was sehr schade ist. Denn neben Wurst, Fleisch, Obst, Gemüse und Backwaren präsentieren auch Fischzüchter, Wilderzeuger, Imker, Wollerzeuger und viele andere, eine spannende und oft kreative Produktvielvalt, die ich gerne intensiver genossen hätte. Ich denke z.B. an die Ölmühe, die vor Ort Traubenkernöl presste, die Frau die in ihre Marmeladen Heilkräuter einarbeitet und an die vielen anderen Produkte, die am Nachmittag bereits ausverkauft waren. Für die Bauern freut es mich, denn fast überall sind die Prospekte aus und die Regale und Fächer leer. Was ein reges Interesse zeigt. So hoffe ich auf eine Wiederholung in 2011 und dann auch mit etwas mehr Münchner Marktbesuchern.
Liebe Veranstalter für die Bauernmarktmeile 2011 wünsche ich mir: Ausstellerverzeichnis, mit genauen Adressen und Kontaktdaten der Erzeuger; Kekse aus regionaler Erzeugung damit jeder Cent beim Erzeuger landet!